Mitarbeiter bilden sich zum Thema Kindeswohlgefährdung weiter

Sehr gut besucht war die Fortbildung zum Thema Kindeswohlgefährdung, die der Hockenheimer Ortsverband des Deutschen Kinderschutzbunds (DKSB) für seine haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter veranstaltet hatte.

 

Referenten waren die Psychologen Heiko Belling und Carmen Hild von der Psychologischen Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern. Ihnen gelang es, sehr anschaulich und auch praxisbezogen den Stoff zu vermitteln. Unter Kindeswohlgefährdung versteht man gemeinhin „einzelne oder mehrere Handlungen oder Unterlassungen durch Eltern oder andere Bezugspersonen, die zu einer körperlichen oder psychischen Schädigung von Kindern oder Jugendlichen führen, das Potenzial einer Schädigung haben oder die Androhung einer Schädigung enthalten“. Dabei gibt es verschiedene Formen, die von Vernachlässigung über psychische und körperliche Misshandlung bis hin zu sexuellem Missbrauch reichen.

 

Die beiden Psychologen gingen anhand von Beispielen näher auf die verschiedenen Formen ein und schilderten, anhand welcher Merkmale man diese eventuell erkennen könnte. Vernachlässigung, die im Jahr 2015 die Hälfte aller Fälle von Kindeswohlgefährdung nach Paragraf 8a SGB VIII ausmachten, könne laut der Referenten in allen Altersgruppen auftreten. „Die Gefahr ist aber in den ersten fünf Lebensjahren am höchsten“, erklärten Heiko Belling und Carmen Hild.

 

Die Resonanz auf den gut zweistündigen Vortrag der Experten und der sich anschließenden Fragerunde war sehr positiv. Für die Sprachhelfer in den Kindergärten, die Hausaufgabenbetreuer an den Grundschulen, das Hortpersonal, die Familienpaten, Tageseltern und andere Interessierte war vor allem das Fazit wichtig, sich jederzeit sich mit ihren Beobachtungen an die Beratungsstelle wenden zu können und sich dort Hilfe zu holen. Sicherheit in der Einschätzung, ob eine Kindeswohlgefährdung vorliegen könnte, soll eine vom Jugendamt des Rhein-Neckar-Kreises herausgegebene Einschätzungsskala geben, deren Anwendung von den Zuhörern an Ort und Stelle geübt wurde.

 

„Die Fortbildung hat gezeigt, wie komplex das Thema Kindeswohlgefährdung ist. Für den DKSB ist es ein wichtiges Anliegen, dass die in diesen Bereichen tätigen Menschen geschult werden, hinzuschauen und den Mut haben, sich bei entsprechenden Beobachtungen gegebenenfalls professionelle Hilfe bei dafür ausgebildeten Fachkräften zu holen“, zog die stellvertretende Ortsvorsitzende Barbara Itschner ein positives Fazit dieser Veranstaltung, die im Schülerhort „Kosmos“ stattfand.

 

 

Kontaktdaten und Ansprechpartner beim Thema Kindeswohlgefährdung:

www.rhein-neckar-kreis.de/jugendamt

 

Ansprechpartnerin beim Rhein-Neckar-Kreis ist Martina Zimmermann

E-Mail martina.zimmermann@rhein-neckar-kreis.de, Telefon 06221/522 1594

 

Psychologische Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche:

Heidelberger Straße 16a

68766 Hockenheim

Telefon: 06205/15432

 

Sekretariat in Eppelheim:

Telefon 06221/765808

www.psycho-berat.de