Kinderschutzbund ändert Namen und gibt Schülerhort-Betrieb ab

Während viele Vereine wegen Corona ihre Tätigkeiten einstellen mussten oder zumindest reduziert hatten, war beim örtlichen Kinderschutzbund das Gegenteil der Fall. „Die Arbeit in manchen Bereichen ist noch mehr und intensiver geworden“, berichtete der Vorsitzende Thomas Birkenmaier bei der Jahreshauptversammlung im Schülerhort „Kosmos“. Um auch nach außen hin das – nicht erst seit Corona – erweiterte Aufgabenspektrum des Kinderschutzbunds zu zeigen, hat sich der Verein bei der Generalversammlung einstimmig vom Ortsverband in einen Kreisverband umbenannt. Er heißt nun „Der Kinderschutzbund Kreisverband Hockenheim und Umgebung e.V.“ und als Kurzform DKSB KV Hockenheim.

„Wir sind schließlich schon seit Jahren nicht nur in Hockenheim aktiv, sondern auch in vielen umliegenden Kommunen wie etwa in Oftersheim oder Eppelheim. Hinzu kommt, dass wir Familien aus allen Städten und Gemeinden rund um Hockenheim und Schwetzingen unterstützen. Insofern war die Umbenennung naheliegend“, erklärt die 2. Vorsitzende Barbara Itschner.„Wir sind schließlich schon seit Jahren nicht nur in Hockenheim aktiv, sondern auch in vielen umliegenden Kommunen wie etwa in Oftersheim oder Eppelheim. Hinzu kommt, dass wir Familien aus allen Städten und Gemeinden rund um Hockenheim und Schwetzingen unterstützen. Insofern war die Umbenennung naheliegend“, erklärt die 2. Vorsitzende Barbara Itschner.

Während dieser Tagesordnungspunkt auf allgemeine Zustimmung stieß, tat ein anderes Votum allen Mitgliedern weh: Einstimmig wurde die Abgabe der Trägerschaft des Schülerhortes „Kosmos“ zum Ende des Schuljahres 2022/23 beschlossen. Neben der Kündigung einer langjährigen Mitarbeiterin hat nicht zuletzt die Corona-Pandemie gezeigt, dass der Betrieb eines Schülerhorts durch einen komplett ehrenamtlich geführten Verein nicht nur die Mitglieder, sondern auch die Angestellten dauerhaft an die Belastungsgrenze bringt. „Das können und wollen wir uns nicht mehr zumuten, zumal es auch keine echte Perspektive gibt“, so Itschner. Inzwischen laufen Gespräche mit der Stadt Hockenheim, damit der Hort unter einem neuen Träger weitergeführt werden kann.

 

Wie groß die Bandbreite der Angebote und Aufgaben des Kinderschutzbunds sind, machten die vielen Berichte bei der Jahreshauptversammlung deutlich. Heiko Böhler vermeldete für die Psychologische Beratungsstelle ein klares Plus an Beratungen aus Kindertagesstätten und Schulen. Er verzeichnete auch mehr Anmeldungen von Familien mit sehr kleinen Kindern, die in entwicklungspsychologische Beratungen mündeten. Die lange Phase der Corona-Pandemie habe Störungen im Interaktionsverhalten, der Kinder untereinander, aber auch im Verhältnis Lehrer-Schüler bewirkt.

 

Constance Rothe berichtete über den Einsatz der Sprachförderkräfte in vier Kindergärten: Es gibt insgesamt sechs Kleingruppen, die von momentan sechs Förderkräften des Kinderschutzbunds betreut werden. Rothe informierte darüber, dass das baden- württembergische Kultusministerium alle Sprachförderkräfte auf den gleichen Ausbildungsstand bringen wolle und daher verpflichtende Fortbildungen anbiete.

 

Bruno Jahn, selbst ein Betreuer in der vierten Klasse, erzählte aus dem Alltag der Hausaufgabenbetreuung. Er lobte die Zuverlässigkeit aller Betreuungskräfte. „Insgesamt unterstützen unsere Ehrenamtlichen über die Intensivförderung, die Stärkung der Lesekompetenz und die Hausaufgabenbetreuung Hockenheimer Schülerinnen und Schüler an über 80 Stunden im Monat“, verdeutlicht Itschner das große Engagement des DKSB.

 

Heide Graze, Verantwortliche der Kurse für Eltern und Kinder, informierte, dass sie für ihren im Rahmen der „Frühen Hilfen“ angebotenen Offenen Elterntreff in Oftersheim eine zweite Gruppe für ältere Kinder plane. In diesem Kontext finden auch Beratungsgespräche statt.

 

Christel Schmelz erklärte, dass es bei den Familienpaten eine hohe Nachfrage an Unterstützung, aber auch an Beratung gebe. Zwei neue Mitarbeiterinnen wurden vom Landesverband geschult und begleiten je eine Familie. Die Begleitungsarbeit werde aber immer anspruchsvoller, da Familien mit vielen Fragen kämen und der Fördermehrbedarf vieler Kinder zugenommen habe. Ihr Team würde sich über Unterstützung weiterer Familienpatinnen oder -paten sehr freuen.

 

Eine weitere sehr wichtige Arbeit, die der Kinderschutzbund im Auftrag des Jugendamts des Rhein-Neckar-Kreises ausführt, ist die des Begleiteten Umgangs (BU). Antje Fischer-Daniel berichtete, dass derzeit sechs BU-geschulte Mitarbeitende elf aktive Trennungsfamilien bzw. Fälle betreuten. Weitere Fälle befänden sich in der Warteschleife.

 

Schatzmeister Helmut Itschner verkündete als letzte Amtshandlung einen positiven Abschluss des Geschäftsjahres 2021. Die Kassenprüfer Georg Schneider und Henrik Laier bescheinigten eine tadellos geführte Kasse des Ortsverbands. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet.

 

Bei den anschließenden Vorstandswahlen gab es nur zwei Änderungen: Beata Glück tritt als Schatzmeisterin die Nachfolge von Helmut Itschner an, als Beisitzerin wurde – wie auch alle anderen Vorstandsmitglieder – einstimmig Petra Hoffmann gewählt. Neue Kassenprüferinnen sind Constance Rothe und Katja Knebel. Thomas Birkenmaier und Barbara Itschner bedankten sich zum Schluss bei allen für ihr Engagement – auch Mitglieder wie die fleißige „Waffelbäcker-Chefin“ Sabine Oberling oder Dieter Reichert als Organisator des Ferienprogramms und beim Hockenheimer Mai seien für den Verein Gold wert.